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Amira - Forgotten Islands (2014) Teil 10

Unsere Erwartungen werden erfüllt - Amira/Indonesien Blog Teil 10/12

Unsere Erwartungen werden mehr als erfüllt. Nach unseren Tauchgängen sieht man überall nur zufrieden lächelnde Taucherinnen und Taucher.

Pygmie Seepferchen

Die Insel Romang und die kleine vorgelagerte Insel Nyata gehören wie Alor und Wetar zum berüchtigten, indonesischen Ring of Fire, der sich weiter über die Banda Inseln nach Nordosten zieht. Im Norden fällt die Bandasee bis auf eine Tiefe von über 5000 m ab und auch nach Süden hin sind Tiefen von über 3000 m auf den Seekarten eingezeichnet. Wir erwarten dass dies erstklassige Voraussetzungen sind, um unter Wasser auch den einen oder anderen Großfisch zu sehen. Besonders Nyata entpuppt sich als Spitzentauchplatz. Im Flachwasser fanden sich wunderschöne und gesunde Hartkorallen und im tieferen Bereich war Fischsuppe satt. Immer wieder tauchen große Hundszahn Thunfische auf, Spanische Makrelen von beachtlicher Länge patrouillierten vorbei und Schwärme von Rainbow Runners und Stachelmakrelen stießen in die Fischschwärme hinein. Man wusste zeitweise gar nicht, wohin man zuerst den Kopf drehen sollte, so intensiv war die Aktion im Wasser. Dazu kommt ein Glücksgefühl das mein Körper zeitweise vergisst zu atmen. Die vereinzelten Weißspitzen Riffhaie und Schildkröten die vorbeiziehen, werden kaum noch beachtet. Bei einem weiteren Explorationstauchgang entdecken wir in einer Bucht gigantische Hartkorallenformationen, die sich hier in einer geschützten Umgebung zu riesigen Gebilden entwickelt haben. Dazwischen haben sich große Mördermuscheln angesiedelt, die sich scheinbar in ihrem Größenwachstum an den riesigen Hartkorallen in ihrer Nachbarschaft orientiert haben. Über Nacht fahren wir weiter nach Leti und Moa. Der erfahrene Kapitän hat die Abfahrtszeit von Romang und das Fahrtempo so angepasst, dass wir exakt bei Sonnenaufgang am Ziel ankommen. Zum Leti Archipel gehören die Inseln Leti, Moa und Lakor. Es sind nach Süden hin flache Inseln mit einigen Erhebungen auf der Nordseite, die auf Moa eine Höhe von 650 m erreichen. Im Gegensatz zur weiter nördlich gelegenen Inseln Romang gehören sie aber nicht zum indonesischen Ring of Fire, sondern sind durch tektonische Prozesse aus dem Meer emporgehoben worden. Davon zeugen Versteinerungen auf den höchsten Erhebungen dieser Inseln. Der geringe Niederschlag fällt meistens im November und Mai zum Beginn des West- bzw. Südost-Monsuns und muss dann für das gesamte Jahr reichen. Die Bewohner der wenigen Dörfer auf den Inseln leben vom Fischfang und der Verarbeitung der Kokosnüsse. Neuerdings wird vor den Dörfern Agar-Agar gezüchtet. Die getrockneten Algen lassen sich für gutes Geld weiter verkaufen. Natürlich sind wir auch hier auf die Tauchgänge sehr gespannt. Bruno und Michael suchen gezielt nach Erfolg versprechenden Stellen auf den Seekarten. In der Leti Straße zwischen Leti und Moa werden wir fündig. Die Inselränder fallen hier sehr steil ab, und wir tauchen an steilen Hängen und vertikalen Wänden entlang, in denen sich viele Klüfte und Höhlen befinden.

Es dauert nicht lange, bis wir in einer Höhle ein Prachtexemplar von Ammenhai entdecken der sich von den Tauchern nicht stören lässt.Die Hänge sind mit riesigen Gorgonien bewachsen. Schon fast selbstverständlich geworden zeigen uns die Tauchguides verschiedene Zwergseepferdchen (H. denise, H. bargibanti) und Langnasen Büschelbarsche die sich gut getarnt in Gorgonienästen verstecken. Die See ist sehr ruhig und es wird beschlossen an der Südküste von Moa entlang, weiter Richtung Osten zu schippern. Es führt vorbei an kilometerlangen weißen Sandstränden, mit wenigen Möglichkeiten für Erfolg versprechende Tauchgänge. Doch zu unserer Überraschung finden wir hier im Nirgendwo einen großen Fähranleger ohne dass für uns erkennbar ist, welchen Zweck dieses überdimensionierte Bauwerk eigentlich haben könnte. Es ist niemand zu sehen und es scheint auch seit Monaten keiner hier gewesen zu sein. Dafür bietet die Jetty uns die Gelegenheit einen geilen Drifttauchgang mit der Strömung nach Norden zu machen. Unter der Jetty wimmelt es von Falterfischen und an einer Stelle verharren wir und fotografieren mehrere Sepias. Wieder konnte der Kapitän keinen Ankerplatz finden und fuhr hinaus aufs offene Meer. Er ließ die Amira mit einigen kurzen Kurswechseln die ganze Nacht treiben, denn unser nächstes Ziel, das Luang Archipel, liegt nur wenige Fahrstunden weiter östlich nach Luang. Hier soll es in den Lagunen auch Dugongs geben. Menschen wohnen auf diesen abgelegenen Atollen allenfalls temporär. Leider verbleibt nicht genügend Zeit in die Lagunen hineinzufahren, um dort Ausschau nach diesen selten gewordenen Meeressäugern zu halten. Immerhin zeigte sich auf der Anfahrt nach Luang ein großer, kamerascheuer Pottwal, der dann aber leider schnell abtauchte und nicht wieder gesichtet wurde. Der erste Tauchgang des Tages findet vor dem Amortaun Atoll statt. Im kristallklaren Wasser wiegen sich intakte, wunderschöne Gorgonien, Peitschenkorallen und schwarze Korallen. Im Bereich von 20-40 Meter tummeln sich Zackenbarsche unterschiedlicher Größe und Art. Große Schwärme von Nashornfischen, Füssiliere sogar eine Schule mit über 20 juvenilen Grauen Riffhaien sind anzutreffen. Angeblich hat eine Tauchtruppe sogar eine Begegnung mit mehreren ozeanischen Hammerhaien. Es ist ganz klar und wir sind uns einig: Die Tauchgänge im Luang Archipel gehören zum Besten, was Indonesien unter Wasser zu bieten hat. Es gibt nur zufriedene Gesichter an Board. Auch Serapata, eine lang gestreckte Insel östlich des Luang Archipel erwies sich sowohl unter Wasser als auch über Wasser als interessant. Mittlerweile sind wir sehr verwöhnt und werden auch mit Tauchgängen vor der Westküste belohnt. Die Gegend ist extrem fischreich mit Napoleons, vielen Nashornfischen, Thunfischen, Spanischen Makrelen, Großkopfmakrelen und riesigen Schwärmen von schwarzen Drückerfischen. Das Riff ist wie ein schmaler Rücken der bis auf fast 4 Meter Tiefe mit intakten, starken Korallenbewuchs hinauf ragt. Zudem fällt es an der mit Überhängen, Höhlen und großen Gorgonien geschmückten Wand bis auf eine Tiefe von über 45 Metern steil ab. Kleine Pygmäenseepferchen verstecken sich in den Korallen und versuchen den Blitzen auszuweichen. Udo leuchtet die Korallen mit einem Blitzkabel an. Hinter ihm ziehen riesige Makrelen vorbei

Tauchen macht müde
Jungen Zeitvertreib
Bei der Arbeit
Wartung von Kameras
Nach dem tauchen eine rauchen
Sepia
Sonnenuntergang in der Banda See
Lichtspiele an der Weichkoralle
Glückliche Taucher
Die nächste Truppe kehrt zurück
Fächerkoralle
Fledermausfische
Fischreuse
Kalkröhrenwurm
Impression einer Insel
verschiedene Korallen
Riffdach



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© Text: Rose Kefrig, Foto: Udo Kefrig, Team Oceanpics


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